Mittwoch, 27. November 2019

Projekt: Philosophie des Goldes

Liebe Freunde,

der eine oder andere möchte gerne mehr über mich selbst, mein Denken, meine Motivation und meine Schöpfungen wissen. Ich bin mir momentan nicht sicher, ob es dafür auch im Rahmen eines Literaturforums oder einer Literatur-/Kunstwerkstatt eine Möglichkeit gibt, Projekte vorzustellen und zu reflektieren. Es gibt ja Schaffende, die vor Vollendung des Werkes, welcher Art es auch sein mag, nicht an die Öffentlichkeit treten. Vor Projekt- oder Kunstraub habe ich keine Bedenken, denn was mitgenommen werden kann, ist Materiell und nicht das mir typisch Inhärente. Ebenso könnte ich momentan nicht sagen, ob eine Philosophie des Goldes schon besteht oder zumindest in dem von mir geplanten Umfang. Natürlich müßte sie neben geographischen und geologischen Aspekten, da bin ich für meine Person, was Gold betrifft und über Heilsteine oder heilige Steine hinaus geht noch absolut unwissend, auch historisch-zeitliche und ökonomische bzw. sozio-ökonomische Gegebenheiten berücksichtigen. Dabei kann es aber nicht bleiben, denn gerade der künstlerische, geistige, auch geistig-moralische und religiöse Aspekt, darf nicht unbeachtet bleiben. Mich kennend, wird der Leser auch erwarten, dass ich darüber hinaus gehe, denn Geschichten, ob als Prosatext in Form von publizierten und unpublizierten Kurzgeschichten oder sprachwissenschaftlichen Abhandlungen wie „Die Geschichte der deutschen Sprache“. 
Er wird also erwarten, dass, wenn ich schon im Titel Bezug nehme auf Immanuel Kants philosophiegeschichtliche Werk „Philosophie des Geistes“, auch ein Bezug zur Natur geistiger oder mentaler Zustände mit ihren Wirkungen und Ursachen herstelle. Ich verwende mal das Bild eines Goldnuggets, welches geschmolzen und in einen Barren gegossen wird.

Es erhält in der Transformation eine andere Form. Giessen wir daraus einen Buddha, dann haben wir nicht nur eine andere Form und anderen Zweck, sondern auch etwas Heiliges ‚hineingetan‘. Aber das geht an dieser Stelle zu weit… Denn eigentlich wird es um eine andere Transformation gehen, nämlich die, die über den alchemistischen Prozess des Wandels von Blei in Gold in seiner esoterischen Bedeutung hinausgeht. 


Martin, werden die Kritiker sagen, Du kündigst hier scheinbar ein Lebenswerk an. Was ist mit Deiner literarischen Utopie oder Deinem Drama über die Heilige Elisabeth von Marburg, die Du mal schreiben wolltest? Nein, kein Lebenswerk, in gewisser Hinsicht ein Werk über das Leben, denn wir haben ja auf einen Prozess des Lebens hingewiesen. Aber auch diese Werke werden kommen.

Staunend möchte der eine oder andere Freund wohl wissen, woher denn dieser Art von Motivation oder wo die Idee herkommt? Ich hatte einfach diesen Gedanken, diese Idee in mir, es wurde notiert und ausgeschmückt, es wurde zum Vers, real. Der Vers wurde zum Drang, Drang nach Wissen, Schöpfung, Transformation. Dies mag sicher auch in meinem Wesen als Wissenschaftler und Forscher begründet liegen, meinem faustischen Wesen oder biographisch in der Phänomenologie der Erfahrungen mit diesem Wissen und den Wissensinhabern oder vielleicht durch die Spannung zur Negation der Erfahrung, vielleicht auch Erfahrung der Negation. Näherliegend ist aber wohl Dan Browns Roman „Das verlorene Symbol“ als Initialfunke. Ehrlich gesagt, und das ist jetzt ganz privat, weis ich nicht mehr, ob ich diesen Roman, den ich gerade in den ersten Kapiteln lese, nicht schon mal gelesen habe… vielleicht fällt es mir ja irgendwann auf. 

Aber gewiss können hier aus literaturwissenschaftlicher Sicht auch einige Vorläufer wie Hans Sterneders „Der Wunderapostel“ oder „Der Sonnenbruder“ auch aus esoterischer Sichtweise. Hier ist auch interessant die Ontologie als esoterisches Lebensziel. „Der Sinn des Lebens ist das Leben zu leben.“ Da ergibt sich eine Parralelle zum heutigen Jetset, wie ich es verstehe. In dieser Richtung auch „Frabato“ von Franz Bardon, jedoch mehr magisch-okkulter… zeigt aber deutlich die Transformation. Fernerhin auch Friedrich Schillers „Der Geisterseher“, Wolfgang von Goethes „Faust. Der Tragödie zweiter Teil.“ In neuerer Zeit seien hier auch Kay Meyers „Das Haus des Daedalus“ oder Martin Ulmer mit „Dunkellicht“ genannt. Sicher werden viele der zuletzt genannten Werke auch im Zusammenhang mit meiner Betrachtung des okkulten Romans, bzw. das Okkulte im Roman/in der Literatur genauer untersucht, ist aber ein anderes Projekt.

Eine weitere Motivation ist meine Leidenschaft für das Sammeln. Hier speziell Bücher und Edelmetalle in all Ihren Erscheinungsformen und meine Ausbildung zum Edelmetallberater. Dies war auch ein mentaler Prozess, der sich im Transformationsgedanke, sowohl im alchemistischen Sinne, wie auch als Lebensentwurf mit Ethik und Philosophie (des Goldes) als soziale Realität widerspiegelt. Ein Leben im Jetset, frei, unabhängig. Das heißt nicht unbedingt Luxus, kann auch eine alternative oder spirituelle Lebensweise sein Der Geist ist hier nicht alleine in der Münze. Natürlich sind es auch vielerlei Erfahrungen wie die Arbeit am Rauhen Stein… 

Halt, halt, Martin. Willst Du jetzt auf Inhalt oder Form Deines Werkes hinweisen, beides? Ich selbst kann mir es nicht als Roman, Drama oder Ähnliches vorstellen. Es wird Non-Fiktion, ein Sachbuch, ein Sachbuch mit Geheimnissen… Geheimnisse? Ja. Vielleicht wird es auch ein philosophisches System, eine neue Weltsicht oder neue gesellschaftliche Grundlagen, wenn ich eine gewisse Ethik mit dem Gedanken an eine Philosophie des Goldes und den Gedanken an Volksgold verbinde. Sicher wird es da Berührungspunkte mit der Philosophie des Geldes (Georg Sinnel) geben.

In esoterischer Hinsicht und auch unter sozio-ökonomischen Gesichtspunkten könnte eine Vorausschau auch prophetischen Charakter  haben... 

Wann wirst du anfangen, könnte die nächste Frage eines Freundes oder Interessierten lauten.
 „Die Spiele mögen beginnen“ war gestern, die Reise hat schon begonnen...


Freitag, 22. November 2019

Black Friday bei Amazon

Liebe Leser,

aus den USA schwappen immer mehr Bräuche zu uns herüber.

Wo jetzt dieser Tag herkommt, ist mir nicht bekannt. Jedoch werden an diesem Tag weltweit riesige Umsätze gemacht.

Und unsereins kann dabei sparen. Schau doch einfach mal rein, was es da gibt...


Sonntag, 27. Oktober 2019

LVDOWIGVS von Lüttelnau von Axel Kruse

LVDOWIGVS von Lüttelnau von Axel Kruse; Verlag: p- maschinery Michael Haitel,    AndroSF 99, Winnert 2019, ISBN 978 3 95765 154 9


Ich traf Axel Kruse auf dem Marburg-Con im Mai des Erscheinungsjahres, wo er mich freundlich begrüßte. Es war Freitag, 'Vorcon' im Marburger Maxx.So geistig noch nicht gar nicht da, mußte ich kurz überlegen, wer dieser sympathische junge Mann war. Da dies kein Conbericht werden soll, will ich gleich zum Thema kommen. Axel verstand es mich auf dieses Buch neugierig zu machen, da ich ihn mehr als Autor von Science Fiction kannte. Nun ein Verschwörungsthrilller, ein Vatikankrimi, ein historischer Roman? Das Geleitwort schrieb sein Jugendfreund Oliver Spanier, der vieles über den Autor schreibt, was ich bis dato nicht wußte. Mit einem Prolog aus dem Jahr 2013 beginnt das Werk rückblickend und führt den Protagonisten Christian Hartwig, seines Zeichens Geschichtsprofessor, ein. Wechselnde Schauplätze von Hamburg, Essen-Kettwig, Rom, Rothenburg ob der Tauber – wechselnde Zeiten wie Rückblicke in das Studentenleben des Protagonisten, historische Fakten aus dem Dreißigjährigen Kriege, Legenden und Mythen. Hartwig ist überzeugt davon, das die Kongregation des Glaubens (Inquisition) etwas betreffend der Geschichte von Rothenburg, vertuscht.. Eine jahrzehntelange Observierung durch die Inquisition und eine Jagd durch Europa beginnt. Axel versteht es die Schauplätze und Zeiten zu verbinden und mit historischen Fakten und Fiktionen zu verweben. Abgerundet wird der Band durch eine 10-seitige Kurzgeschichte „Rothenburg“, welche schon vor einiger Zeit publiziert wurde. Warum es letztendlich ein Science Fiction Roman ist und was das alles mit Papst Benedikt XVI und seinem Rücktritt 2013 zu tun hat, das solltest Du selbst lesen. Für mich war dieser kurze, etwa 100 Seiten lange Roman, mehr als spannende Unterhaltung. Es war ein Dejvu mit bekannten Orten, denn Rothenburg ob der Tauber mit seiner wundervollen Innenstadt und dem Kriminalmuseeum, sind mir ebenso bekannt wie Rom und der Vatikan... Und was sich letztendlich aus Axels Epilog ergeben kann, hat m.E. nach weiteren Recherchen, welche ich unmittelbar nach dem Lesen des Bandes aufnahm, globale Zusammenhänge von nicht unbedeutender Brisanz für alle menschlichen Lebensbereiche, Religion, Wirtschaft, Wissenschaft wie auch Militär und Kultur, etc. Auch wenn ich bei diesem Gedanken Axels verschmitztes Lächeln sehe... Danke für die Widmung vom 11.05.2019!

Samstag, 21. September 2019

Das geht mir ganz schön auf die Nüsse...


Es ist ein wunderschöner Spätsommer, die Tage werden kürzer, es wird kühler. Herbstfrüchte reifen und wollen geerntet werden.
Direkt vor meinem Haus steht ein Haselnussstrauch. Nicht nur Harry Potter Leser sollten wissen, welche Macht einem Haselnussstrauch innewohnt. Zumindest einer im Vollmond geernteten Haselnussrute verwendet als Zauberstab. Obwohl ich mir jetzt nicht sicher bin, ehrlich gesagt weiß ich es nicht, welcher Art die Zauberstäbe bei Harry Potter sind... oder wie authentisch das Zauberwissen, fakultaiv das Wissen über Magie, der Autorin ist...

Jedenfalls stand dieser Haselnussstrauch, wie auch seine zahlreichen Kollegen hier in der Gegend, in voller Blüte.
Grund meines Ärgernisses sind jetzt keine Zauberer, die sich mal eine Haselnussrute bei Vollmond abschneiden, sondern Sterbliche, die mit Kettensägen, wie in Texas Chain Saw Massacre (1974, Regie Tobe Hooper), die in Blüüte stehenden Sträuche bearbeiteten. Auch bei Haselnussruten sollte Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen erfolgen.
Dennoch haben ich und Iris einige Kilos sammmeln können, woran wir und die von uns mit Nüssen Beschenkten, freuen. Mir ist nicht bekannnt, ob es irgendwelche Verordnungen gibt, wann diese Sträucher geschnitten werden dürfen. Vielleicht weiß es ja einer meiner Leser, oder ich werde ggf. recherchieren. Jedenfalls schade um die Nüsse, und das geht mir und Iris auf die Nüsse...



Sonntag, 1. September 2019

Stolperfallen bei Existenzgründung vermeiden

Auf Einladung der Wirtschaftsförderung in Hessen kam der Referent Manuel Marburger am 22.08.2019 in das Softwarecenter Marburg. Thema war die Umgehung von 'Stolperfallen' bei einer Existenzgründung. Aufmerksam gemacht hatte mich mein Bruder Frank, da er sich mit seiner Imkerei selbständig machen möchte, so wie ich auch mit Network Marketing, wozu ich noch Unternehmenspartner mit Wunsch nach überdurchschnittlichen Verdienst suche. Marburger, bekannt aus Presse, Rundfunk und TV, seines Zeichens mehrfacher Firmengründer, Autodidakt, Autor und Tatgeber, machte einen sympathischen Eindruck. Wer mehr zu seiner Person wissen möchte kann gerne auf seiner Seite/Profil nachschauen. Er stellte verschiedene Firmen von sich vor wie den von ihm erdachten Industriekletterer, eine Zertifizierungsfirma, Sicherheitsdienst und Kletterseilherstellung. Alle diese Firmen bauen aufeinander auf, sind Fortentwicklungen. Dabei redete er vor etwa 80 Zuhörern über Probleme bei der Gründung, Hindernissen, Verantwortung und Finanzierung. Geprägt war der freie Vortrag mit Lichtbildern von Erzählungen über die Firmengründungen und -entwicklungen, enthielt aber immer wieder wertvolle Tipps wie - die Feststellung, dass nur das Tun den Unterschied zwischen Deinem Traum und deinem Business ausmacht - Du auch mit einzelnen Zielen und Projekten Scheitern darfst, da es zur Erfahrung wird - Du nicht auf Leute hören solltest, die es besser wissen wollen, aber keine diesbezüglichen Kompetenzen haben etc. Für mich war es der erste Abend in diesem Zentrum und gewiss nicht der letzte. Für Speisen und Getränke war gesorgt und im Anschluss konnten sowohl Fragen gestellt werden, wie auch die Kontakte untereinander, mit Autor oder Existenzgründerzentrum geknüpft werden. Mein einziges Problem war die Sprachdestruktion, z. B. das Kunstwort muve statt englisch move für Bewegung … ist aber insgesamt vernachlässigenswert. Ich kann Unternehmern und Existenzgründern solche Veranstaltungen nur ans Herz legen und empfehlen den Fachdienst Wirtschaftsförderung im eigenen Kreis zu kontaktieren und Veranstaltungen zu erfragen oder selbst anzubieten. Auf das Buch von Manuel Marburger, „Aufschlagen und Einschlagen – Der Tatgeber für den muve nach oben“, welches ich mir signieren ließ, werde ich sicher demnächst genauer eingehen. Kann es jedoch nur Wärmstens empfehlen.



Donnerstag, 2. Mai 2019

Deine Rente ist nicht sicher – Du hast es schwarz auf weiss


Ich habe mir meinen letzten Rentenbescheid mal genauer angesehen. Schon auf Seite 1 sprangen mir neben den zu erwartenden geringen Rentenbetrag – nicht nur aufgrund des Rentenklaus wegen Aberkennung von Studienjahren – ins Auge.

Unter ‚Zusätzlicher Vorsorgebedarf‘ ist da auch zu lesen:

„Da die Renten im Vergleich zu den Löhnen künftig geringer steigen werden und sich somit die spätere Lücke zwischen Rente und Erwerbseinkommen vergrößert, wird eine zusätzliche Absicherung für das Alter wichtiger („Versorgungslücke“). Bei der ergänzenden Altersvorsorge sollten Sie – wie bei Ihrer zu erwartenden Rente – den Kaufkraftverlust beachten.“

Du hast es also schwarz auf weiss. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht und mich informiert. Riesterrente etc. gibt es ab 100,- € aufwärts in meinem Alter. Da bleibt aber auch wenig von übrig aufgrund des Kaufkraftverlust. Auch die zu erwartende Rendite, Sicherheit (ob die Rente überhaupt mal ausgezahlt werden kann, da auch Banken und Versicherungen vor Insolvenz nicht geschützt sind) oder die Flexibilität bei Auszahlung. Abgesehen davon ist jede Vorsorge bei Arbeitslosigkeit oder Insolvenz weg.

Von daher kann ich als wichtige Information dieses Video empfehlen:


Dieses Video öffnet die Augen und gibt Informationen zu den meistdiskutierten Themen der Zeit. Es sollte sich niemand diesen Informationen verschließen, auch wenn man in jüngeren Jahren ungern an Alter oder Rente denkt.

Das Schöne an diesem Video ist, es malt keine düstere Zukunft oder kritisiert nur, sondern es zeigt praktikable Lösungen wie die Rente auch mit kleinen Beträgen für die Zukunft gesichert werden kann.

Wer Altersarmut, Obdachlosigkeit oder geringe Renten für seine Zukunft vermeiden will, oder seine Kinder und Enkel davor bewahren möchte, der sollte sich dieses Video anschauen und bald handeln.

Für mich habe ich eine Lösung gefunden: Zur Lösung

Martin Dembowsky

www.Erfolg-mit-Gold.de

Dienstag, 26. März 2019

Die Geschichte des Marburg-Awards


Liebe Leser,

ich danke Markus Lawo, der diesen Vortrag für so gelungen fand, dass ich mich für eine Veröffentlichung kurz vor Vergabe in diesem Jahr entschlossen habe.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Phantastik!

Ich habe mich sehr gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich etwas zur Laudatio des diesjährigen Marburg-Award beitragen möchte.
Und wer sollte prädestinierter sein, als der Stifter des Marburg-Awards selbst?
Für all jene, die mich noch nicht kennen, nur einige wenige Worte zu meiner Person.
Ich heiße Martin Dembowsky, Jahrgang 1967 und habe am 27.03.1980 den
Marburger-Horror-Club zusammen mit Armin Neubauer gegründet, der später in Marburger Verein für Phantastik e.V. umbenannt wurde. Seit frühster Kindheit bin ich der Phantastik mit all Ihren Genres und medialen Formen, mal mehr, mal weniger zugeneigt. Als studierter Geisteswissenschaftler habe ich auch meine Magisterarbeit über den Horror-Heft-Roman geschrieben. Zum Award selbst:
Der erste Marburg-Award wurde am 7.4.1990 auf dem 5. Marburg-Con anläßlich des 10jährigen Bestehens des Marburger-Horror-Clubs vergeben. Dabei sind Club bzw. Verein, Marburg-Con und Marburg-Award unweigerlich miteinander verknüpft.
Doch wozu vergibt man Awards oder Literaturpreise im Allgemeinen überhaupt?
Wie das Wort Award schon sagt, handelt es sich um eine Auszeichnung bzw. auch um einen Preis. Dieser wird für eine außerordentliche Leistung vergeben: in diesem Falle für eine ‚phantastische‘ Kurzgeschichte.
Anhand der Leserkritiken zu unserem Magazin – welches damals 5-6 Mal im Jahr erschien, konnten wir feststellen, dass Kurzgeschichten zu den beliebtesten Inhalten des Magazins gehörten. Damals gab es für Jungautoren bzw. Anfänger nur die Möglichkeit in Clubmagazinen zu publizieren (die es damals reichlich gab) oder in der John Sinclair 2. Auflage, wo in jeder Ausgabe eine Lesergeschichte veröffentlicht wurde, die zudem auch mit 150 DM honoriert wurde. Eine Möglichkeit die Stories vom Fan zum Verlag zu bringen war schier unmöglich, aber: unsere Magazine wurden in den Redaktionen aller Großverlage gelesen und wir konnten uns sogar eine eigene Storyredaktion leisten, die Heike Giesa – Frau von Professor Zamorra Autor W.K. Giesa, übernahm. Unsere Leser und Schreiben bekamen also schon professionelle Hilfestellungen und Kritiken, doch uns war es nicht genug.
Gemäß unserem Vereinsziel ‚junge Talente‘ zu fördern, wollten wir ein zusätzliches Instrument und mehr Öffentlichkeit: und der Marburg-Award war geboren.
Aber, wie Mütter, bzw. Eltern wissen, ist es mit der Geburt nicht getan. Und wie ein Baby zum Kind, zum Jugendlichen und dann Erwachsenen wird, so entwickelte sich der Marburg-Award.
Die Erfahrungen der ersten Vergabe am 7.4.1990 im Rahmen des 10jährigen Clubjubiläums, welches eine Woche im Rahmen des 5. Marburg-Cons gefeiert u. wo neben der Award-Vergabe auch ein einwöchiges Phantastik-Filmfestival in Zusammenarbeit mit den Marburger Kinos veranstaltet wurde, zeigten, dass die Einsendung einer Geschichte und einige formale Kriterien nicht ausreichten.
Den ersten Marburg-Award gewann damals Nicky Pressburger mit „Flammende Dämonen“, die Geschichte wurde in Clubmagazin 44 vom 7.7.1990 veröffentlicht.
Ziel war es die Geschichten mal einem Verlag zur Publizierung zu überlassen, jedoch reichte weder die Anzahl noch Qualität der Geschichten dazu aus. Die Ausschreibung erfolgte auch nur durch das Clubmagazins selbst und es war noch kein Thema vorgegeben.
Kriterien waren die Standards, die ein Romanautor für seine Manuskripte verwendete. Eine Jury, bestehend aus den Bereichen Fan/Leser, Verleger, Literaturwissenschaft (für mich damals wichtig, da ich selbst Literaturwissenschaft studiert) und Autoren, sollte den Gewinner ermitteln. Diese sollte also Geschichten nach Kriterien bewerten wie Inhalt, Rechtschreibung, formales Aussehen, Anzahl der Zeichen und Zeilen pro Seite/Gesamtlänge, etc. Jedoch war auch bei einer anonymen Zusendung an die Juroren die subjektive Dimension zu groß, da die Geschichten laut Juroren irgendwie nicht vergleichbar waren. Somit wurde als weiteres Kriterium ein Thema/Genre oder Motiv eingeführt und die Umsetzung dessen, bzw. die Originalität, ein wesentliches Merkmal. Diese Kriterien sollten von der Jury nach dem Schulnotensystem bewertet werden und der Mittelwert dieser Noten ergab das Ergebnis des Ranges.
Meines Erachtens, ich mag mich auch irren, hatte der Award auch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Literaturpreisen, wie z.B. dem Deutschen Phantastikpreis. Diese wurden nämlich an bereits geschriebenen und publizierte Romane/Texte vergeben, die aus allen in einem Jahr erschienen Büchern vorgeschlagen wurden. Beim Marburg-Award musste es sich um eine neue, bzw. unveröffentlichte Geschichte handeln, da wir ja Talente fördern wollten…
Ich sagte anfangs, dass der Marburg-Award sowohl Auszeichnung wie auch Preis in einem ist, denn neben dem Ruhme des Gewinns, guten Presseberichten und Chance auf Veröffentlichung gab es noch Preise wie Sekt zum Feiern, einen Pokal als Erinnerung und/oder Büchergutscheine um der Phantastik zu frönen. Irgendwann sind wir davon abgekommen die Manuskripte einem Verlag anzubieten und haben die Stories selbst veröffentlicht. Auch hier sieht man eine interessante Entwicklung. (Exemplare vorzeigen)
Der Marburg-Award ist dieses Jahr 28. Jahre alt geworden – was nicht heißt, dass er zum 28. Male verliehen wird…(Ausfall Con, Todesfall, etc.) und ich danke im Besonderen seinen Zieheltern Thomas Vaterrodt und Michaela Misof  für ihre herausragende Dienste und Verdienste diesbezüglich, möchte aber auch nicht vergessen all den Teilnehmer der vergangenen Jahre, den vergangenen und jetzigen Juroren und Laudatoren zu danken, deren Zahl Legion ist, wenn ich es mal so mystisch und antiquiert ausdrücken darf.
Aber auch wenn der Marburg-Award ‚erwachsen‘ ist, so ist er noch nicht an seinem Lebensabend angekommen, wird sich weiterentwickeln und wird inzwischen auch weltweit und öffentlich ausgeschrieben. Er ist auch Aufgrund seines Soseins ein wichtiges Instrument und Ereignis der Phantastischen Literatur in Deutschland.
Und hiermit möchte ich zum 2. Teil überleiten, der praktischen Vergabe des diesjährigen Marburg-Awards…

Musik: Syngularity „The four Horsemann“ – Offical hymn for Marburg Convent of Phantastik