Dienstag, 26. März 2019

Die Geschichte des Marburg-Awards


Liebe Leser,

ich danke Markus Lawo, der diesen Vortrag für so gelungen fand, dass ich mich für eine Veröffentlichung kurz vor Vergabe in diesem Jahr entschlossen habe.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Phantastik!

Ich habe mich sehr gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich etwas zur Laudatio des diesjährigen Marburg-Award beitragen möchte.
Und wer sollte prädestinierter sein, als der Stifter des Marburg-Awards selbst?
Für all jene, die mich noch nicht kennen, nur einige wenige Worte zu meiner Person.
Ich heiße Martin Dembowsky, Jahrgang 1967 und habe am 27.03.1980 den
Marburger-Horror-Club zusammen mit Armin Neubauer gegründet, der später in Marburger Verein für Phantastik e.V. umbenannt wurde. Seit frühster Kindheit bin ich der Phantastik mit all Ihren Genres und medialen Formen, mal mehr, mal weniger zugeneigt. Als studierter Geisteswissenschaftler habe ich auch meine Magisterarbeit über den Horror-Heft-Roman geschrieben. Zum Award selbst:
Der erste Marburg-Award wurde am 7.4.1990 auf dem 5. Marburg-Con anläßlich des 10jährigen Bestehens des Marburger-Horror-Clubs vergeben. Dabei sind Club bzw. Verein, Marburg-Con und Marburg-Award unweigerlich miteinander verknüpft.
Doch wozu vergibt man Awards oder Literaturpreise im Allgemeinen überhaupt?
Wie das Wort Award schon sagt, handelt es sich um eine Auszeichnung bzw. auch um einen Preis. Dieser wird für eine außerordentliche Leistung vergeben: in diesem Falle für eine ‚phantastische‘ Kurzgeschichte.
Anhand der Leserkritiken zu unserem Magazin – welches damals 5-6 Mal im Jahr erschien, konnten wir feststellen, dass Kurzgeschichten zu den beliebtesten Inhalten des Magazins gehörten. Damals gab es für Jungautoren bzw. Anfänger nur die Möglichkeit in Clubmagazinen zu publizieren (die es damals reichlich gab) oder in der John Sinclair 2. Auflage, wo in jeder Ausgabe eine Lesergeschichte veröffentlicht wurde, die zudem auch mit 150 DM honoriert wurde. Eine Möglichkeit die Stories vom Fan zum Verlag zu bringen war schier unmöglich, aber: unsere Magazine wurden in den Redaktionen aller Großverlage gelesen und wir konnten uns sogar eine eigene Storyredaktion leisten, die Heike Giesa – Frau von Professor Zamorra Autor W.K. Giesa, übernahm. Unsere Leser und Schreiben bekamen also schon professionelle Hilfestellungen und Kritiken, doch uns war es nicht genug.
Gemäß unserem Vereinsziel ‚junge Talente‘ zu fördern, wollten wir ein zusätzliches Instrument und mehr Öffentlichkeit: und der Marburg-Award war geboren.
Aber, wie Mütter, bzw. Eltern wissen, ist es mit der Geburt nicht getan. Und wie ein Baby zum Kind, zum Jugendlichen und dann Erwachsenen wird, so entwickelte sich der Marburg-Award.
Die Erfahrungen der ersten Vergabe am 7.4.1990 im Rahmen des 10jährigen Clubjubiläums, welches eine Woche im Rahmen des 5. Marburg-Cons gefeiert u. wo neben der Award-Vergabe auch ein einwöchiges Phantastik-Filmfestival in Zusammenarbeit mit den Marburger Kinos veranstaltet wurde, zeigten, dass die Einsendung einer Geschichte und einige formale Kriterien nicht ausreichten.
Den ersten Marburg-Award gewann damals Nicky Pressburger mit „Flammende Dämonen“, die Geschichte wurde in Clubmagazin 44 vom 7.7.1990 veröffentlicht.
Ziel war es die Geschichten mal einem Verlag zur Publizierung zu überlassen, jedoch reichte weder die Anzahl noch Qualität der Geschichten dazu aus. Die Ausschreibung erfolgte auch nur durch das Clubmagazins selbst und es war noch kein Thema vorgegeben.
Kriterien waren die Standards, die ein Romanautor für seine Manuskripte verwendete. Eine Jury, bestehend aus den Bereichen Fan/Leser, Verleger, Literaturwissenschaft (für mich damals wichtig, da ich selbst Literaturwissenschaft studiert) und Autoren, sollte den Gewinner ermitteln. Diese sollte also Geschichten nach Kriterien bewerten wie Inhalt, Rechtschreibung, formales Aussehen, Anzahl der Zeichen und Zeilen pro Seite/Gesamtlänge, etc. Jedoch war auch bei einer anonymen Zusendung an die Juroren die subjektive Dimension zu groß, da die Geschichten laut Juroren irgendwie nicht vergleichbar waren. Somit wurde als weiteres Kriterium ein Thema/Genre oder Motiv eingeführt und die Umsetzung dessen, bzw. die Originalität, ein wesentliches Merkmal. Diese Kriterien sollten von der Jury nach dem Schulnotensystem bewertet werden und der Mittelwert dieser Noten ergab das Ergebnis des Ranges.
Meines Erachtens, ich mag mich auch irren, hatte der Award auch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Literaturpreisen, wie z.B. dem Deutschen Phantastikpreis. Diese wurden nämlich an bereits geschriebenen und publizierte Romane/Texte vergeben, die aus allen in einem Jahr erschienen Büchern vorgeschlagen wurden. Beim Marburg-Award musste es sich um eine neue, bzw. unveröffentlichte Geschichte handeln, da wir ja Talente fördern wollten…
Ich sagte anfangs, dass der Marburg-Award sowohl Auszeichnung wie auch Preis in einem ist, denn neben dem Ruhme des Gewinns, guten Presseberichten und Chance auf Veröffentlichung gab es noch Preise wie Sekt zum Feiern, einen Pokal als Erinnerung und/oder Büchergutscheine um der Phantastik zu frönen. Irgendwann sind wir davon abgekommen die Manuskripte einem Verlag anzubieten und haben die Stories selbst veröffentlicht. Auch hier sieht man eine interessante Entwicklung. (Exemplare vorzeigen)
Der Marburg-Award ist dieses Jahr 28. Jahre alt geworden – was nicht heißt, dass er zum 28. Male verliehen wird…(Ausfall Con, Todesfall, etc.) und ich danke im Besonderen seinen Zieheltern Thomas Vaterrodt und Michaela Misof  für ihre herausragende Dienste und Verdienste diesbezüglich, möchte aber auch nicht vergessen all den Teilnehmer der vergangenen Jahre, den vergangenen und jetzigen Juroren und Laudatoren zu danken, deren Zahl Legion ist, wenn ich es mal so mystisch und antiquiert ausdrücken darf.
Aber auch wenn der Marburg-Award ‚erwachsen‘ ist, so ist er noch nicht an seinem Lebensabend angekommen, wird sich weiterentwickeln und wird inzwischen auch weltweit und öffentlich ausgeschrieben. Er ist auch Aufgrund seines Soseins ein wichtiges Instrument und Ereignis der Phantastischen Literatur in Deutschland.
Und hiermit möchte ich zum 2. Teil überleiten, der praktischen Vergabe des diesjährigen Marburg-Awards…

Musik: Syngularity „The four Horsemann“ – Offical hymn for Marburg Convent of Phantastik

Vienna Brass Connection - Alte Oper in Frankfurt

Liebe Leser,

es ist jetzt schon einige Tage her, dennoch möchte ich rückblickend einige Zeilen zu diesem Konzert schreiben. Die meisten kennen mich ja als Freund von mehr rockig bis metallener Musik, was sich mehr auf den Musikstil bezieht. Kenntnisse von anderen Musikstilen oder gar Instrumenten habe ich nicht.

Am 17.03.2019 hat die Deutsche Multiple-Sklerose-Gesellschaft (dmsg) die Vienna Brass Connection, ein Bläserensemble aus Wien unter der Leitung von Dirigent Johannes Kafka, für ein Benefizkonzert gewinnen können. Es war das erste Kontert der Wiener Jungs in Deutschland. Dieses fand schon um 17.00 Uhr statt, und ich reiste mit meiner Freundin Iris mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Zuletzt war ich in der ‚Rocky-Horror-Picture-Show‘ in der Alten Oper, damals Hauptsaal, diesmal in einer oberen Loge, so wie die alten Herren in der Muppetshow.
Nach einem Grußwort – Sprecher mir unbekannt – ging es auch bald los mit den Klängen einer mir aus Film- und Fernsehen bekannten Melodie. Sämtliche Stücke, ob von Richard Strauss ‚Feierlicher Einzug‘, Giacomo Puccini ‚mission@turan.imp‘ oder John Williams ‚Hymn to the fallen‘ wurden neu für Bläser arrangiert. Es war eine wundervolle Zeit der Töne und des Witzes, denn die Einleitung der Stücke erfolgte sehr humorvoll und im nahezu reinstem Hochdeutsch im Gegensatz zum Wiener Schmäh. 

Es freute mich, dass die dmsg auch mit einem Stand im Foyer vertreten war und Werbung machte. Über die Stiftung Hertie, welche die Gesellschaft stützt und die Krankheit selbst (Multiple-Sklerose) wird an anderer Stelle noch zu berichten sein.

Ich selbst kann nur Danke für dieses schöne Konzert sagen, für Organisation, Leitung und Durchführung. Wir kommen gerne wieder!


CBD-ÖL von Natura Vitalis