Donnerstag, 30. April 2020

Pranayama oder Atmen gegen Corona

Liebe Leser,

da es sich bei Covid19 um eine Lungenerkrankung handelt, wird jetzt unter anderem vom Rober Koch Institut (RKI) empfohlen, die Atmung zu stärken.

Seit längerem schon steht meinerseits ein Blog/Artikel über das Mysterim des Atmens an, dieser wird gewiss auch noch folgen. Für alle, die aktiv ihre Lungen stärken und weiter Gutes für Körper und Geist tätigen wollen, empfehle ich folgende Übung: Pranayama.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich es empfehlen, habe es über Jahre bei Wind und Wetter täglich im Freien 45 - 60 Min. praktiziert und jetzt wieder gestartet. Bei Fragen zu dieser Übung oder Meditation im Allgemeinen, kannst Du Dich gerne an mich wenden!





Pranayama
Einleitung
Die Wirkungen von Pranayama
Beschreibung der Durchführung
Die Atem - Rhythmen Checkliste
Hinweise
Empfehlungen
Tips


Pranayama, (Sanskrit) stammt aus dem Yoga und bedeutet wörtlich, „Beherrschung des Atems“. Prana (Atem) ist die kosmische Energie, das Licht, das den Körper durchdringt. Pranayama ist eine Atem-Meditation, welche im Asana durchgeführt wird. Dabei wird in einem bestimmten Rhythmus ein und ausgeatmet.


King´s College Kapelle

Für das Gemüt und den Körper gleichermaßen gibt es kein Abführmittel
gleich Pranayama, kein Abführmittel gleich Pranayama.
Für das Gemüt, für den Körper, für Gemüt und Körper gleichermaßen
gleichermaßen! – gibt es, gibt es kein Abführmittel, kein Abführmittel gleich
Pranayama – Pranayama! – Pranayama!
Ja, für das Gemüt und den Körper gleichermaßen gibt es kein Abführmittel,
kein Abführmittel, kein Abführmittel (für Gemüt und Körper gleichermaßen!)
kein Abführmittel, Abführmittel für Gemüt und Körper gleichermaßen,
gleich Pranayama, gleich Pranayama,
gleich Prana – Prana – Prana – Prana -
Pranayama! – Pranayama!
AMEN

Aleister Crowley



Die Wirkungen von Pranayama


Aleister Crowley schreibt in Magick

„Pranayama ist auffallend nützlich, um die Gefühle und Begierden
zu stillen, und ob durch den mechanischen Druck, den es ausübt,
oder durch gründliche Verbrennung, die es in den Lungen hervorruft,
jedenfalls scheint es vom Standpunkt der Gesundheit her ausgezeichnet zu sein.
Besonders Verdauungsstörungen werden auf diese Art leicht beseitigt.
Es reinigt sowohl den Körper als auch die niederen Seelenkräfte
und sollte ganz bestimmt nicht weniger als eine Stunde am Tag geübt werden...“

Pranayama reinigt den Körper, die Atemwege und fördert durch die spezielle Atmung die Durchblutung des Körpers. Pranayama hebt deinen Energiehaushalt an und sorgt für Ausgeglichenheit und Gesundheit und gibt Hilfe bei Verdauungsstörungen. Erste Anzeichen von Erkältungen und Grippen werden mittels Pranayama gelindert.

Viele Menschen atmen meist nur flach in die Brust. Das hat zur Folge, daß sich der Bauch und das Becken verspannen und nicht ausreichend Durchblutet werden, was wiederum zu Krankheiten führen kann. Pranayama fördert eine vollständige Atmung in Bauch und Brust und sorgt so für eine Lockerung und Entspannung in diesen Bereichen. Während des Pranayamas sind Hitzeschübe normal, was die Reinigung des Körpers noch verstärkt. Im Allgemeinen fühlst du dich nach der Meditation ruhiger und gelassener und hast einen klaren Kopf.

In allen Richtungen des Yoga wird dem Atmen große Bedeutung beigemessen. Die Luft ist der Träger einer feinstofflichen Energie, des Prana. Wenn die aufgenommene Luft auch in die unteren Lungenbereiche gelangt und dort gehalten wird, verbrennt der enthaltene Sauerstoff vollständiger als normal. Als Nebenwirkung und Ergebnis dieses Prozesses können die Körperzellen die Pranaenergie aufnehmen.

Manche sprechen von Prana auch als Lichtnahrung. Umso entspannter du im Körper und Geist bist, desto mehr leuchtet dein Lichtkörper. Durch Verspannungen und Sorgen hingegen wird er geschwächt. Pranayama ist eine Meditation und Atemtechnik, welche deinen Körper direkt mit Pranaenergie versorgt.

Die Energieversorger (Nadis) und Chakren werden aktiviert und gereinigt. Nadis sind feinstoffliche Energiekanäle, welche von den Nasenlöchern beginnend zum Steißansatz verlaufen. Pingala oder Surya, welches durch den rechten Nasangang verläuft, wird der Sonne zugeordnet. Ida, das durch den linken Nasengang verläuft, dem Mond. Das sind zwei der drei Hauptenergiekanäle im menschlichen Körper. Am Steißansatz beginnend führt das mittlere Nadi, der Hauptkanal durch die Wirbelsäule nach oben. Es wird Susumna-Nadi genannt und ist dem Feuer zugeordnet. Es ist jener Kanal, in welchem die Kundalini, die Schlangenkraft, aufseigt. Die Schnittpunkte der Nadis werden in der Tradition des Yoga als Chakren bezeichnet.


Beschreibung der Durchführung


Im Folgenden habe ich den 45 Sekundenrhythmus ausgewählt, um dir die Ausführung des Pranayamas vorzustellen.

Vor Beginn der Meditation stelle eine Uhr mit Sekundenzeiger so vor Dich, daß du gerade aus deinem Meditationssitz darauf blicken kannst. Formuliere dir ein Ziel, daß du mit dieser Meditation erreichen möchtest und begib dich dann in dein Asana.

Schließe die Augen und sage dir Internal, daß du mit deiner Meditation beginnen möchtest.

Atme nun einige Male vollständig durch und atme dann tief ein. Führe nun deinen Rechten Daumen an die Nase und halte das rechte Nasenloch seitlich zu. Das Andrücken des Daumens passiert vorsichtig, so daß das Nasenloch nur zugehalten und nicht zur Seite gedrückt wird. Den Arm spreizt du dabei leicht ab, so daß er nicht gegen den Körper gepreßt wird. Der Handrücken zeigt nach außen und die Hand ist gestreckt. Die Finger sind geschlossen und weisen nach oben. Daumen und Zeigefinger bilden einen Winkel von 45 Grad. Die andere Hand ruht währenddessen auf dem Bein.

Atme nun langsam durch das linke Nasenloch aus. Beobachte dabei die Uhr und beginne nach exakt 15 Sekunden für dieselbe Zeit langsam einzuatmen. Halte nun für genau 15 Sekunden die Luft an. Während des Anhaltens lege die rechte Hand wieder zurück auf dein Bein. Die Handfläche zeigt nach unten.

Nehme nun deine linke Hand und halte dein linkes Nasenloch zu und beginne wieder mit dem Ausatmen.

Mache diese Meditation für eine Stunde. Beende die Meditation , indem du internal ankündigst, daß du die Meditation beenden möchtest. Spanne dann alle Muskeln kurz an und laß wieder locker.

Wenn du anfangs den 10/20 Rhythmus atmest, beginne auch hier wieder mit dem Ausatmen. Wechsle dann die Hand nach dem Einatmen.



Die Atem - Rhythmen

20 Sekunden ausatmen, 10 Sekunden einatmen
30 Sekunden ausatmen, 15 Sekunden einatmen
15 Sekunden ausatmen, 15 Sekunden einatmen, 15 Sekunden Luft anhalten
20 Sekunden ausatmen, 10 Sekunden einatmen, 30 Sekunden Luft anhalten.

Ab jetzt beginnt das eigentliche Pranayama, bei welchem die Rhythmen 2:1:4 zueinander- stehen.

20 Sekunden ausatmen, 10 Sekunden einatmen, 40 Sekunden Luft anhalten
30 Sekunden ausatmen, 15 Sekunden einatmen, 60 Sekunden Luft anhalten
40 Sekunden ausatmen, 20 Sekunden einatmen, 80 Sekunden Luft anhalten.

Checkliste

1. Bereite deinen Meditationsplatz und die Uhr vor.
2. Setze dich in dein Asana.
3. Atme einige Male tief ein und aus.
4, Dann atme tief ein.
5. Lege deinen rechten Daumen an die Nase.
6. Ausatmen, durch das linke Nasenloch.
7. Einatmen
8. Luftanhalten (Handwechsel)
9. Ausatmen, durch das rechte Nasenloch, usw.
10. Beende deine Meditation


Hinweise

An dieser Stelle gebe ich dir noch einige Hinweise, die für das Durchführen des Pranayamas wichtig sind.

Wenn du ausatmest, achte darauf, daß du zuerst die Brust und dann den Bauch leerst. Beim Einatmen verfahre genau anders herum. Atme zuerst in den Bauch, anschließend in die Brust. Der Bauch wölbt sich dabei nach außen, dann die unteren Rippen und am ende die Brust. Wenn du die Luft anhälst, halte die Luft mit dem Bauch und der Brust. Halte die Luftröhre offen. Wenn du den Hals stattdessen zumachst, blockierst du die Luft und Blutzufuhr in deinen Kopf und unterbrichst den Energiekreislauf. Daß die Luftröhre verschlossen ist, merkst du daran, daß du, wenn du wieder ausatmest, ein kleines Rucken im Hals verspürst.

Achte bei der Atmung auch darauf, daß sie nicht ruckartig geschieht, oder daß beim Ein oder Ausatmen durch ein Schlucken die Luftröhre verschlossen wird. Es sollte in einem gleichmäßigen Fluß Ein und Ausgeatmet werden.

Wechsle von einem Rhythmus zum nächst höheren erst dann, wenn du deinen Rhythmus exakt und ruhig eine Stunde ohne Unterbrechung durchführen kannst. Hier gilt, daß du bessere Phänomene mit einem exakt ausgeführten niedrigeren Rhythmus bekommst, als mit einem schlecht ausgeführten höheren Rhythmus.

Solltest du Schwierigkeiten haben, den 10/20 Rythmus zu Atmen, übe zuerst den Vier-fältigen Atem. Du zählst dabei internal jeweils bis vier, wenn du einatmest, die Luft anhälst, ausatmest und wieder anhälst. Du kannst den vierfältigen Atem auch eine Stunde lang üben. Dadurch gewöhnst du dich an ein gleichmäßiges Atmen.

Empfehlungen

Um freier Atmen zu können und um die Atemwege zu reinigen, empfiehlt sich eine Nasenspülung. Du kannst sie in einer Apotheke erhalten. Nasenspülungen sind aber nicht nur sehr angenehm, wenn du Pranayama machst, sie wirken sich generell günstig auf Meditationen und auf deinen Alltag aus. Um ein Vorurteil abzubauen sei hier noch erwähnt, daß Nasenspülungen sehr einfach durchzuführen und sehr angenehm sind.

Mache das Pranayama am besten bei offenem Fenster oder im Freien. Da Pranayama auch Lichtaufnahme ist, ist es vorteilhaft, wenn Du es in der Morgensonne durchführst.

Erfahrungsgemäß sollest du mindestens eine Stunde vor der Meditation das letzte Mal etwas gegessen haben.

Voraussetzung für ein gutes Pranayama ist eine tiefe Atmung auch im Alltag. Wenn du die Gewohnheit entwickelst, tief und locker in den Bauch zu atmen, unterstützt das die Wirksamkeit des Pranayama, genauso umgekehrt.

Tips

Die Nase ist verstopft
Hier ist eine Nasenspülung mit leicht gesalzenem Wasser zu empfehlen. Das wird deine Nase reinigen.
Weiter kannst du deine Nadis reinigen in dem du öfters die Luft ein und aus atmest und dabei ein Nasenloch zu hältst. Mache es so oft bis du das Gefühl hast freier atmen zu können.

Das gleichmäßige Einatmen (in einem Zug) ist nicht möglich -
du hast das Gefühl, als würdest du ersticken und brustest die Luft aus dich heraus.

Stimme dich vorsichtig und langsam auf das Pranayama ein, fülle deine Lungen nicht bis zum letzten Rest vollkommen auf, du hast genügend Luftvorrat für ein gutes Prana.
Anfangs mußt du nicht gleich den besagten Rhythmus halten, atme so lange ein und aus wie du kannst und steigere dich, bis der Rhythmus den du vorhast, klappt.

Das aus und einatmen passiert zu plötzlich und ruckartig
Feinfühligkeit ist angesagt. Stelle dir vor, du würdest in Zeitlupe atmen.

Du hast das Gefühl gar nicht so viel Luft zu haben, ein und aus zu atmen.
Das wird mit der Zeit kommen, um so öfters du übst. Das Gefühl, eventuell nicht genügen Luft zu haben ist auch oft nur ein reines Angstgefühl. Du hast genügend Luft, wenn Du es zuläßt. Bedenke auch, um so weniger du dich bewegst, desto weniger Luft benötigst du.

Du muß husten, räuspern etc.
Das ist eine nartürliche Abwehr des Körpers. Es passiert etwas mit dem Körper, was er nicht gewohnt ist. So versucht dein Körper, kleine Pausen zu bekommen.
Versuche räuspern, schlucken, hüsteln zu unterdrücken, da du dich sonst daran gewöhnst.

Du bekommst ein beklemmendes Gefühl in der Brust.
Mache vor dem Pranayama ein paar Körperübungen. Gut für besseres Durchatmen ist z.B. die Brustdehnung. Achte auch darauf ob dein Rücken gerade ist und du die Brust etwas herausstreckst. Man kann, im allgemeinen, schlechter Luft holen wenn man die Schultern nach vorne zieht und dabei den Rücken krümmt.

Du kommst mit der Hand (welche ist den nun dran??) durcheinander
Merke dir die Hand so: Lege nach dem Einatmen die Hand wieder auf den Oberschenkel und drehe dann die andere Hand, die bereits auf dem anderen Bein liegt, mit der Handfläche nach oben. Das ist nun dein Zeichen welche Hand du als nächstes benutzen solltest und so weißt du immer welches Nasenloch gerade dran ist.
Ansonsten kannst du davon ausgehen das du nicht sehr konzentriert bist, sonst wüßtest du welches Nasenloch gerade dran ist. Widme dem was du tust mehr Aufmerksamkeit.

Du atmest die Luft auch mit dem Mund ein
Der Mund sollte locker nicht verkrampft sein. Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Wohin geht er, wenn du einatmest? Fühle dich in ihn hinein. Etwas Luft wird immer aus dem Mund herausströmen. Halte es in Grenzen, nur so wirst du die positiven Wirkungen des Pranayama genießen können.

Der Oberkörper bewegt sich beim atmen etwas mit
Anfangs mag das vorteilhaft sein da du mitbekommst wo dein Atem hingeht. Später solltest du darauf achten dich nicht zu viel zu bewegen, da jede Bewegung eine Ablenkung vom Pranayama ist und Energie (Sauerstoff) kostet.

Man denkt man müßte sich übergeben
das ist eine natürliche Abwehr des Körpers. Wenn dir schlecht beim Pranayama wird und du dich übergeben mußt, tue es und dann mache weiter.