Donnerstag, 18. Februar 2021

Gegen das Licht – Eine nächtliche Erzählung von Kenneth Grant

Edition Roter Drache, Remda-Teichel 2016, 180 Seiten, 12 x 18 cm, Broschur
ISBN 978-3-946425-14-4, 9.95 EUR.

Selten war ich nach dem Lesen eines Buches so beeindruckt, wie nach diesem kleinen Buch. Nun muss ich aufpassen, dass ich hier nicht mehr über mich schreibe, als über das Buch. Aber dies ist ja auch ein Blog über mich, was aber der geringste Konflikt ist. Sicher kennen mich die einen oder anderen über meine Neigungen zu bestimmten Literatur- oder Musikrichtungen, meine Neigungen zu bestimmten spirituellen und esoterischen Lehren, naturreligiösen oder magischen Kulten. Dies mag insofern interessant sein, dass es sich hier scheinbar um ein phantastisches Werk handelt. Und dieses scheinbar ist der Konflikt zwischen Martin, der Literaturwissenschaft betreibt, dem Martin, der seine Neigung für das Phantastische Genre hat und Martin, der auf der Suche nach den Verborgenen Dingen dieser und jenseitiger Welten ist, und diese Verknüpfungen in Literatur, Musik und Gesellschaft zu der Lehre des Okkulten bzw. den Lehren des Okkulten sucht.

Mit einer meiner Lebensfragen in Bezug zur Literatur war und ist immer, was Wahrheit und was Fiktion ist. Aus dieser Motivation heraus ist auch der Marburger-Verein der Phantastik Anfang der 80er gegründet worden und hat mich ein Studium der geheimen Wissenschaften in Theorie und Praxis begleitet.

Von daher ist „Gegen das Licht“, ‚Gegen das Licht‘ betrachtet, ein Werk, welches in einer polyperspektivischen Sichtweise sowohl Magisches wie auch Phantastisches aufweist. Zum Verlag Edition Roter Drache nur so viel, daß sein Verlagsprogramm nicht nur Freunde magischer und phantastischer Literatur anspricht. Mehr in der Artikelreihe ‚Kleinverlage in Deutschland‘.

Der Autor Kenneth Grant (1924 – 2011) war britischer Okkultist und Oberhaupt eines OTO Ablegers, Schüler von Aleister Crowley und Austin Osman Spare. Kontakte aber auch zum Hexenkult durch Gerald Gardner und zu deutschen Okkultisten wie Gregor A. Gregorius. Das sollte als Referenz genügen.

Das Buch setzt sich aus drei Kapiteln nebst Prolog zusammen. Grant stellt im Prolog die Zusammenhänge (historisch und familiär) und die Motivation des Schreibens/Berichtens dar sowie sein Medium Margaret Leesing, eine Ordensschwester, vor.

Die Kapitel sind durch den Autor und Erzähler Grant durch Zeit und Raum verwoben. Geht es im 1. Kapitel „Das Grimore“ um Familienherkunft und ein altes Zauberbuch, welches die Türen zu verborgen Dimensionen öffnen können soll. Schon hier begegnen dem Leser in den Séancen tentakelartige Wesen, wie sie dem Lovecraft Mythos entsprungen sein könnten, der auch in der praktischen Ritualmagie der Loge eine Rolle spielte. „Spiegelmysterien“ heißt das 2. Kapitel, bzw. Erzählung. Hier mischen sich Zeit und Raum, Gegenwart und Vergangenheit, Welt und Nicht-Welt, getrennt oft nur durch einen Spiegel. Spiegelmagie ist heute nicht mehr sehr verbreitet, jedoch sehr wirksam. Die dritte Erzählung widmet Grant dem „Schicksal der Unausgeschlafenen“, all jenen, die nicht erwacht sind.

Ich selbst halte nicht nur aufgrund der im Werk genannten Namen und Werke diese Erzählungen für authentisch. Darin zeigt sich eine Ambivalenz von magisch und phantastisch. Der Leser phantastischer Literatur wird es für ein spannendes Werk im Stile Lovecrafts halten. Der Magier oder Okkultist wird sich und seine Erfahrungen darin wiederfinden. Das Werk ist gespickt mit vielen Wahrheiten und Weisheiten sowie Warnungen.

Interessant sind für den Rezensenten auch die Phänomene, die sich während des Lesens abspielten und am ehesten vergleichbar sind mit den von C.G. Jung genannten Synchronizitäten. Es ist schön, daß Grants Werk zunehmend übersetzt bzw. publiziert wird, was sowohl eine Bereicherung der phantastischen Genres wie auch der magisch-okkulten Literatur bedeuten. Für Hinweise und Artikel zu Grant, seine Beziehungen zu Lovecraft bzw. Lovecrafts Beziehung(en) zu okkulten Autoren oder Okkultisten wäre ich dankbar.

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Montag, 8. Februar 2021

Monster wider Willen - Ausschreibung des Marburg-Award 2021

Das können die klassischen Wer-Kreaturen sein, Resultate verunglückter wissenschaftlicher Experimente, monströs erscheinende gestrandete Aliens - eurem Einfallsreichtum und der Genrewahl sind wie immer fast(!) keine Grenzen gesetzt. Der Aspekt der Unfreiwilligkeit sollte dabei aber eindeutig zum Ausdruck kommen. Und natürlich muss es wie immer eine PHANTASTISCHE Geschichte sein.

 

Die formellen Bedingungen:

 

·       Jeder Teilnehmer kann nur eine Story einreichen. Die Geschichte sollte speziell für diesen Wettbewerb geschrieben sein und darf weder bereits veröffentlicht worden sein, noch zu einer Veröffentlichung anstehen.

·    Die Einsendung kann ausschließlich per Datei (als Anhang einer E-Mail oder auf Datenträger gespeichert) erfolgen. Als Dateiformat ist RTF (Rich-Text-Format) zulässig.

·       Das Manuskript ist anonym einzureichen, um eine Beeinflussung der Juroren zu verhindern. Folgende Daten müssen als gesonderte Textdatei oder bei Einsendung per E-Mail innerhalb dieser vermerkt sein: Name des Teilnehmers, Titel der Geschichte, Adresse, Geburtsdatum, Telefon/ E-Mail (um den Gewinner für die Preisvergabe einzuladen).

·    Die Story darf maximal aus bis zu 18.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) bestehen.

                       Einsendeschluss ist der 14.02.2021.

 Die Geschichten sind einzureichen:

 

·    per Post an:  MVP - Marburger Verein für Phantastik, c/o Michaela Misof, Poststraße 22, 60329 Frankfurt/Main

          ·         per E-Mail an: award@marburg-con.de

Die Jury besteht in der Regel aus Autoren, Verlegern, Literaturwissenschaftlern und Fans, die nach vorgegebenen Kriterien bewerten. Eine spätere Veröffentlichung durch einen Verlag (im Rahmen eines oder mehrerer möglicher „Best of Marburg-Award“-Ausgaben) behalten wir uns vor. In jedem Falle stimmt der Teilnehmer einer Publikation in einem Sonderband (und/oder dem Marburger Magazin für Phantastik - in der Regel aber nur noch die Siegergeschichte) zu, der alle Wettbewerbsgeschichten, bzw. bei entsprechend hoher Anzahl von Einsendung die jeweils bestplatzierten bis die Publikation gefüllt ist, enthält und voraussichtlich spätestens zum Marburg-Con des darauffolgenden Jahres erscheint. Unabhängig davon verbleiben die Rechte an den Geschichten bei den jeweiligen Autoren, jedoch dürfen die Geschichten nicht vor Bekanntgabe der Award-Platzierungen auf dem Marburg-Con anderweitig publiziert werden.