Ich habe eine aktuelle Rezension verfasst, die ich euch nicht vorenthalten will:
Es war vor etwa 10 Jahren, als ich auf einem Sommerfest der damaligen
'Ethos Gemeinschaft Thelema', die auch die Internetcommunity 'New Äon'
betrieb, ein kleines Büchlein erstand, welches, wie ich heute
wohlwissend feststellen kann, mein Leben grundlegend änderte.
Meine Leidenschaft waren seit jeher neben Phantastischer Literatur auch Mythen, Magie und alles Okkulte und Paranormale.
'Der magische Weg zu Wissen, Liebe, Leben, Freiheit' war der
damalige Untertitel zu 'Leben wie der Phönix', damals erschienen bei
Peyn und Schulze.
Die Neuauflage in einem anderen Format sprach mich gleich an. Das
Motiv des 'Rising Phoenix' auf schwarzem Grund kommt sehr wirkungsvoll
zur Geltung. Ebenso die durchgängig farbigen Bildmotive, die jedes
Kapitel stilvoll einleiten, im Gegensatz zu den damaligen s/w
Zeichnungen.
Neben dem damaligen Vorwort von Michael Eschner ist die Neuausgabe
um ein 2. Vorwort erweitert, welches Knut Gierdahl verfasste, und einen
Einblick in das Werk, seinen Stil und Thematik gibt, die auch die
neuäonische Bewegung Thelema mit einschließt. Das Vorwort ist sehr
pragmatisch und verständlich für solch eine 'abgehobene' Thematik wie
Unsterblichkeit.
Die folgenden 10 Kapitel sind sehr detailliert untergliedert und die
Aufmachung gleicht einem 'Lehrbuch'. Neben kurzen, sinnvollen und
prägnanten Kernaussagen, die am Seitenrand platziert sind, gibt es immer
wieder grau unterlegte Textkästchen mit praktischen Anweisungen u.ä.
Dabei wendet sich der Autor stets selbstbewußt an den Leser, redet von
Unsterblichkeit, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Es wird
in den ersten Kapiteln auf die Situation von Unsterblichen, ihre
Herkunft und ihr Leben als Unsterbliche eingegangen. Es werden
ausreichend Argumente genannt den Weg des Immortalisten (so werde
Menschen genannt, die eine 'Selbstvergottung' anstreben) zu gehen.
Sowohl Ernährung, Energie wie Weltbild, spielen dabei eine Rolle. Es wird
klar der Unterschied aufgezeigt, worum es dem Immortalisten geht, der
nicht 'langlebig' ist und dessen 'Seele' nicht wandert. Und die Praxis
der Unsterblichkeit ist älter als viele schamanische Traditionen.
Wichtige Bedingungen und die Komponenten werden in Kapitel 8
aufgezeigt, wo die sogenannte KLEE-Methode dargestellt wird. Dabei geht
es um die Entwicklung bestimmter Kenntnisse, Fertig- und Fähigkeiten,
wie Erlangung von Komplexität, Einpunktigkeit und Extase, sowie die
Lösung des Astralleibes vom materillen Körper. Es wird verdeutlicht,
warum Selbsterkenntnis letztendlich nur dem Immortalisten möglich ist.
Kritisieren muß ich aber, daß bei diesem Kapitel die unter KLEE
genannten Komponenten nicht in dieser Reihenfolge abgehandelt werden, wo
ansonsten das Werk durch eine gut durchdachte Struktur glänzt.
Hervorheben möchte ich auch einen anschaulichen Prosatext mit
Kapitel 9 'Ein Stern geht auf', der in einer illustren Geschichte
verdeutlicht, wie verankert doch der Tod in unser aller Leben ist, und
klar macht, das die meisten Menschen nur 'funktionieren' und nicht
leben.
Das 10. Kapitel beschreibt in einigen kurzen Beiträgen metaphysische
Begriffe wie Aura, Seele oder Astralleib oder auch Intuition,
Identität, Wahrer Wille, das Ich etc. Eschners Gedanken sind nicht neu
und er verweist auch auf viele philosophische und soziologische Denker
wie Karl O. Apel, Charles S. Peirce oder Niklas Luhman. Dem kundigen
Leser werden auch Bezüge zur Kabbala und anderen Systemen, wie des OTO,
auffallen.
Gänzlich neu in diesem Buch ist ein Leserbrief, der einst in dem
damaligen 'AHA-Magazin', einem Fachblatt für magische und spirituelle
Entwicklung, Kritik an Eschners Aufsatz 'Reinkarnation - wie geht das?'
übte. An diesem Beispiel erläutert Eschner z.B. Unterschiede zwischen
Inkarnation und Weckung der Kundalini, deren es zur Unsterblichkeit
bedarf.
Interessant auch die Ausführungen in diesem Zusammenhang bei Tieren, Astralen oder Dämonen.
Letztendlich werden mit diesem Buch dem Leser nicht nur
Hintergründe, Bedingungen und Methoden zur Erlangung der Unsterblichkeit
an die Hand gegeben, sondern auch auf eine praktische Gruppe
hingewiesen, wo diese erlernt werden kann, und der Michael Eschner viele
Jahre als Berater zur Verfügung stand, bis er 2007 seinen materiellen
Leib verließ, um unter Göttern zu weilen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen