Montag, 7. Januar 2013

Marburg-Award 2013 will 'haarige Geschichten'



Es war wohl im Jahre 1990 als der Marburg-Award zum ersten Mal vergeben wurde. Damals war hieß der heutige Preisstifter Marburger Verein für Phantastik e.V. noch Marburger Horror-Club, ich war meist Clubleiter, Schriftführer, Herausgeber des Magazins und Kassenwart in Personalunion.
Ein Ziel war es junge Autoren in ihren Bestrebungen zu unterstützen erfolgreich zu werden oder vielleicht gar die erste Publikation zu erreichen. Literaturpreise für ‚richtige‘ Autoren gab es genug und einen weiteren wollten wir nicht dazu stiften, auch wenn nicht jeder Autor von seinen Publikationen leben konnte. So beschlossen wir junge Autoren zu fördern, die noch nicht oder wenig publiziert hatten und den Preis auf eine bisher unveröffentlichte, phantastische Geschichte zu vergeben.
Inzwischen sind viele Preise vergeben, einige Autoren erfolgreich geworden und das Thema der diesjährigen Ausschreibung heißt:
„Haarige Geschichten“
Das Problem:
Man stelle sich vor: Eine Brainstorming-Runde auf der Suche nach einem geeigneten Thema für einen jährlichen Kurzgeschichten-Wettbewerb. Ein scherzhaft eingeworfener Vorschlag, der für allgemeine Erheiterung sorgt. Die alljährliche Wiederkehr desselben Vorschlages bei abnehmender Erheiterung und zunehmenden Frustes, dass irgendjemand aus der Runde das Thema doch wieder kurzzeitig ernsthaft in Erwägung zieht. Die Anwesenheit langhaariger, bärtiger Männer innerhalb des Entscheidungsgremiums gibt regelmäßig Anlass, das skurrile Thema erneut aufzugreifen.
Die Lösung:
In diesem Jahr machen wir Ernst mit dem Thema „Haarige Geschichten“, um es ein für alle Mal zu exorzieren. Die Aufgabe: Im Sinne des ursprünglichen Scherzes ist bei dem Thema tatsächlich zuallererst ganz allgemein an Haare zu denken. Die Geschichte soll sich also zunächst einmal thematisch um dieses Thema drehen. Nun kann man allerdings „haarig“ als Redewendung in vielerlei Hinsicht verstehen. Um es nicht ganz so einfach zu machen, haben wir beschlossen, dass die Geschichte gleichzeitig auch auf einer anderen Ebene „haarig“ sein soll. Wir haben uns hierfür die Bedeutung „bedenklich“ ausgesucht, wie wir das meinen, dazu gleich mehr. Die Aufgabe lautet also: Es ist wie immer eine phantastische Geschichte zu dem vorgegebenen Thema zu verfassen, ein Subgenre (Horror, Fantasy, SF …) ist nicht vorgegeben. Das Thema „Haarige Geschichten“ soll gleichzeitig auf zweierlei Art bearbeitet werden:
1. Die Geschichte soll sich thematisch in irgendeiner Form mit Haaren befassen.
2. Die Geschichte soll auch von der Form her eine „haarige Geschichte“ sein.
Was wir uns wünschen:
Wir wollen richtig „haarige Geschichten“, die in bedenklicher Form daher kommen. Was aber keine Einladung dazu sein soll, bedenklich schlechte Geschichten zu verfassen. Wir meinen damit, dass es extrem skurrile, aberwitzige, abgedrehte oder trashige Geschichten sein sollen. Haarig eben. Trash. Es würde z. B. einen der Juroren sehr glücklich machen, wenn eine Science Fiction-Geschichte über junge, barbusige Space-Frisösen einginge, die nicht lange fackeln und böswilligen Aliens mit überdimensionierten Laser-Wummen einen Scheitel ziehen. ;-)
 Was wir nicht wollen:
ist ganz einfach: keinen Bockmist aus lauter Faulheit mit der Ausrede, dass wir ja eine Trash-Geschichte wollen. „Trash“ verstehen wir als absichtlich klischeebeladen, einfach geschrieben oder was auch immer und nicht als Gelegenheit, eine schlechte Geschichte doch noch an den Mann bringen zu können. Trotz der Aufgabenstellung „haarig“ im Sinne von bedenklich/skurril/Trash … sind gewisse literarische Qualitätsstandards, die man erwarten darf, zu erfüllen.
 Die formellen Bedingungen:
Jeder Teilnehmer kann nur eine Story einreichen. Die Geschichte sollte speziell für diesen Wettbewerb unter verlagsüblichen Bedingungen geschrieben sein und darf weder bereits veröffentlicht worden sein, noch zu einer Veröffentlichung anstehen. Die Einsendung kann per Datei (als Anhang einer E-Mail oder auf Datenträger gespeichert) oder als Manuskript erfolgen. Als Dateiformat ist RTF (Rich-Text-Format) zulässig. Das Manuskript ist anonym einzureichen, um eine Beeinflussung der Juroren zu verhindern. Dem Manuskript ist ein Blatt oder ein Umschlag beizulegen, auf dem folgende Daten vermerkt sein sollen: Name des Teilnehmers, Titel der Geschichte, Adresse, Geburtsdatum, Telefon/E-Mail (um den Gewinner für die Preisvergabe einzuladen). Gleiches gilt bei Einreichung per E-Mail (Angaben als gesonderte Textdatei oder innerhalb der Mail). Die Story sollte ausgedruckt (bzw. maschinengeschrieben, wenn sie als Manuskript eingesandt wird) nicht länger als 15 Seiten sein. Sie sollte bei 65 Zeichen pro Zeile in einem Zeilenabstand geschrieben sein, der 30 Zeilen pro Seite ergibt. Bei Eingabe als Datei kann auf diese Formatierung auch verzichtet werden, jedoch darf die Geschichte maximal nur aus 27.000 Zeichen bestehen. Einsendeschluss ist der 17. 3. 2013 (Datum des Poststempels). Die Geschichten sind einzureichen an: MVP – Marburger Verein für Phantastik, c/o Michaela Misof, Poststraße 22, 60329 Frankfurt/Main, E-Mail: award@marburg-con.de. Die Jury besteht in der Regel aus Autoren, Verlegern, Literaturwissenschaftlern und Fans, die nach vorgegebenen Kriterien bewerten. Eine spätere Veröffentlichung durch einen Verlag behalten wir uns vor. In jedem Falle stimmt der Teilnehmer einer Publikation in einem Sonderband (und/oder dem Marburger Magazin für Phantastik – in der Regel sind das die drei Erstplatzierten Geschichten) zu, der alle Wettbewerbsgeschichten enthält und voraussichtlich spätestens zum Marburg-Con des darauffolgenden Jahres erscheint.
Mehr Informationen auch unter der Seite zum Marburg-Con.

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