Es war wohl im Jahre 1990 als der
Marburg-Award zum ersten Mal vergeben wurde. Damals war hieß der heutige Preisstifter
Marburger Verein für Phantastik e.V. noch Marburger Horror-Club, ich war meist
Clubleiter, Schriftführer, Herausgeber des Magazins und Kassenwart in Personalunion.
Ein Ziel war es junge Autoren in
ihren Bestrebungen zu unterstützen erfolgreich zu werden oder vielleicht gar
die erste Publikation zu erreichen. Literaturpreise für ‚richtige‘ Autoren gab
es genug und einen weiteren wollten wir nicht dazu stiften, auch wenn nicht jeder
Autor von seinen Publikationen leben konnte. So beschlossen wir junge Autoren
zu fördern, die noch nicht oder wenig publiziert hatten und den Preis auf eine
bisher unveröffentlichte, phantastische Geschichte zu vergeben.
Inzwischen sind viele Preise
vergeben, einige Autoren erfolgreich geworden und das Thema der diesjährigen
Ausschreibung heißt:
„Haarige Geschichten“
Das Problem:
Man
stelle sich vor: Eine Brainstorming-Runde auf der Suche nach einem geeigneten
Thema für einen jährlichen Kurzgeschichten-Wettbewerb. Ein scherzhaft eingeworfener
Vorschlag, der für allgemeine Erheiterung sorgt. Die alljährliche Wiederkehr desselben
Vorschlages bei abnehmender Erheiterung und zunehmenden Frustes, dass
irgendjemand aus der Runde das Thema doch wieder kurzzeitig ernsthaft in Erwägung
zieht. Die Anwesenheit langhaariger, bärtiger Männer innerhalb des Entscheidungsgremiums
gibt regelmäßig Anlass, das skurrile Thema erneut aufzugreifen.
Die Lösung:
In
diesem Jahr machen wir Ernst mit dem Thema „Haarige Geschichten“, um es ein für
alle Mal zu exorzieren. Die Aufgabe: Im Sinne des ursprünglichen Scherzes ist
bei dem Thema tatsächlich zuallererst ganz allgemein an Haare zu denken. Die Geschichte
soll sich also zunächst einmal thematisch um dieses Thema drehen. Nun kann man
allerdings „haarig“ als Redewendung in vielerlei Hinsicht verstehen. Um es nicht
ganz so einfach zu machen, haben wir beschlossen, dass die Geschichte
gleichzeitig auch auf einer anderen Ebene „haarig“ sein soll. Wir haben uns
hierfür die Bedeutung „bedenklich“ ausgesucht, wie wir das meinen, dazu gleich
mehr. Die Aufgabe lautet also: Es ist wie immer eine phantastische Geschichte
zu dem vorgegebenen Thema zu verfassen, ein Subgenre (Horror, Fantasy, SF …)
ist nicht vorgegeben. Das Thema „Haarige Geschichten“ soll gleichzeitig auf
zweierlei Art bearbeitet werden:
1.
Die Geschichte soll sich thematisch in irgendeiner Form mit Haaren befassen.
2.
Die Geschichte soll auch von der Form her eine „haarige Geschichte“ sein.
Was
wir uns wünschen:
Wir
wollen richtig „haarige Geschichten“, die in bedenklicher Form daher kommen.
Was aber keine Einladung dazu sein soll, bedenklich schlechte Geschichten zu verfassen.
Wir meinen damit, dass es extrem skurrile, aberwitzige, abgedrehte oder
trashige Geschichten sein sollen. Haarig eben. Trash. Es würde z. B. einen der
Juroren sehr glücklich machen, wenn eine Science Fiction-Geschichte über junge,
barbusige Space-Frisösen einginge, die nicht lange fackeln und böswilligen
Aliens mit überdimensionierten Laser-Wummen einen Scheitel ziehen. ;-)
Was wir nicht wollen:
ist
ganz einfach: keinen Bockmist aus lauter Faulheit mit der Ausrede, dass wir ja
eine Trash-Geschichte wollen. „Trash“ verstehen wir als absichtlich klischeebeladen,
einfach geschrieben oder was auch immer und nicht als Gelegenheit, eine
schlechte Geschichte doch noch an den Mann bringen zu können. Trotz der Aufgabenstellung
„haarig“ im Sinne von bedenklich/skurril/Trash … sind gewisse literarische
Qualitätsstandards, die man erwarten darf, zu erfüllen.
Die formellen Bedingungen:
Jeder
Teilnehmer kann nur eine Story einreichen. Die Geschichte sollte speziell für
diesen Wettbewerb unter verlagsüblichen Bedingungen geschrieben sein und darf
weder bereits veröffentlicht worden sein, noch zu einer Veröffentlichung
anstehen. Die Einsendung kann per Datei (als Anhang einer E-Mail oder auf
Datenträger gespeichert) oder als Manuskript erfolgen. Als Dateiformat ist RTF
(Rich-Text-Format) zulässig. Das Manuskript ist anonym einzureichen, um eine
Beeinflussung der Juroren zu verhindern. Dem Manuskript ist ein Blatt oder ein
Umschlag beizulegen, auf dem folgende Daten vermerkt sein sollen: Name des
Teilnehmers, Titel der Geschichte, Adresse, Geburtsdatum, Telefon/E-Mail (um
den Gewinner für die Preisvergabe einzuladen). Gleiches gilt bei Einreichung
per E-Mail (Angaben als gesonderte Textdatei oder innerhalb der Mail). Die
Story sollte ausgedruckt (bzw. maschinengeschrieben, wenn sie als Manuskript
eingesandt wird) nicht länger als 15 Seiten sein. Sie sollte bei 65 Zeichen pro
Zeile in einem Zeilenabstand geschrieben sein, der 30 Zeilen pro Seite ergibt.
Bei Eingabe als Datei kann auf diese Formatierung auch verzichtet werden,
jedoch darf die Geschichte maximal nur aus 27.000 Zeichen bestehen.
Einsendeschluss ist der 17. 3. 2013 (Datum des Poststempels). Die Geschichten
sind einzureichen an: MVP – Marburger Verein für Phantastik, c/o Michaela
Misof, Poststraße 22, 60329 Frankfurt/Main, E-Mail: award@marburg-con.de. Die Jury besteht
in der Regel aus Autoren, Verlegern, Literaturwissenschaftlern und Fans, die
nach vorgegebenen Kriterien bewerten. Eine spätere Veröffentlichung durch einen
Verlag behalten wir uns vor. In jedem Falle stimmt der Teilnehmer einer
Publikation in einem Sonderband (und/oder dem Marburger Magazin für Phantastik
– in der Regel sind das die drei Erstplatzierten Geschichten) zu, der alle
Wettbewerbsgeschichten enthält und voraussichtlich spätestens zum Marburg-Con
des darauffolgenden Jahres erscheint.
Mehr
Informationen auch unter der Seite zum Marburg-Con.
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