Sonntag, 7. Juni 2020

Timur von Petra Hartmann

Verlag Saphir im Stahl, Birkenbach 2015, 136 Seiten, 9,95 €, ISBN 978-3-943948-54-7

Die Novelle Timur gehört zu Petra Hartmanns Jugendwerken und geht auf eine Erzählung von der Romantikerin Karoline von Günderrode zurück. Ursprünglich mit kurzem Plot auf wenigen Seiten verfaßt hat Petra diese Geschichte ausgeschmückt.

Es wird die Geschichte von der Königstochter Thia erzählt, die sich in den rechtmäßigen Erben des Klipppenlandes, Timur, verliebt, der von ihrem Vater Ermar gefangen gehalten wird.

Die Geschichte ist spannend erzählt und hat mehrere Wendepunkte, die eine unglaubliche Dramatik innehaben. Petra verwendet eine schöne, poetische Sprache und vermag das Klippenland mit seinen Nebelgeistern mit vielen Adjektiven zu verlebendigen und das Geheimnis um die Seherin/Prophetin zu mystifizieren.

Beide Werke sind in dem kleinen Band enthalten, der von einem Titelbild von Miguel Worms geschmückt wird. Zwar steht auf dem Titelbild 'Roman', ist aber Aufgund seiner Kürze eher den Novellen zuzuordnen.

Ebenso enthält der Band ein kurzes Nachwort von Petra, um etwas zur Entstehungsgeschichte zu erzählen, sowie zwei Kurzbiographien und Werkangaben.

Petra selbst kenne ich schon einige Jahre und besuche ab und an Ihre Lesungen auf Conventions in Marburg und Frankfurt (Marburg-Con und Buchmesse-Con), wo auch der Herausgeber, Erik Schreiber, öfters die Verlagspublikationen anbietet. Petras Opus reicht von Kinder- und Jugendbüchern über journalistische Artikel bis hin zu phantastischen Meisterwerken.
Wer sich für das Leben der Karoline von Günderrode interessiert, dem empfehle ich „Der Schatten eines Traumes – Gedichte, Prosa, Briefe“ welches mit einem Essay von Christa Wolf in der Sammlung Luchterhand erschienen ist.

Zum Verlag Saphir-im-Stahl sollte noch angefügt werden, dass es sich um einen Kleinverlag handelt, der sowohl jungen Autoren die Möglichkeit zur Publikation bietet, wie auch Werke aus vergangenen Zeiten nachdruckt, besonders, wenn es um Mythen, Legenden oder Märchen aus verschiedenen Kulturkreisen geht. Insofern bin ich Erik dankbar, dass er diese verschollenen Werke und Kulturgüter wieder der Welt zugänglich macht.

Das Buch ist nicht nur Liebhabern der Romantik und Freunden moderner Fantasyliteratur zu empfehlen, sondern auch jedem anderen, der Freude an einem sprachlich verzückenden und dramatischen Buch hat.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen